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Religion in Sri Lanka

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Religion in Sri Lanka

Um die Religion in Sri Lanka wirklich zu verstehen, muss man ihre alltagstaugliche Vielfalt, tiefe Verwurzelung und das bemerkenswerte Miteinander erleben, das zwischen Buddhisten, Hindus, Muslimen und Christen besteht. Dieser religiöse Reichtum prägt nicht nur monumentale Tempel, Feste und Rituale, sondern ist auch spürbar in sozialen Umgangsformen, Alltagsroutinen und in der einzigartigen spirituellen Atmosphäre, die Besucher sofort einnimmt.

Buddhismus

Buddhisten, hauptsächlich Singhalesen, machen 74 % der Bevölkerung Sri Lankas aus. Die Religion ist eng mit geistigen, politischen und kulturellen Strömungen verknüpft. Kunst, Literatur und Architektur tragen sichtbar ihre Züge.

Sri Lankas Buddhismus folgt dem Theravada, dem "Weg der Alten" – einer tiefen, entschleunigten Form mit Betonung auf persönliche Verantwortung und spirituelle Disziplin. Das Streben nach Nirwana setzt lebenslange (und lebensübergreifende) Anstrengung voraus. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. prägt der Buddhismus die Insel; der heilige Zahntempel in Kandy bewahrt das berühmte Zahnreliquiar Buddhas, das zur bedeutenden Pilgerstätte geworden ist.

Die antiken Städte Anuradhapura und Polonnaruwa und der Höhlentempel von Dambulla sind eindrucksvolle Zeugnisse für die lange buddhistische Tradition. Überall im Land findet man Buddha-Statuen, Tempel und Dagobas. Tempelbesuche, Meditationen und das tägliche Darbringen von Almosen an Mönche sind alltagsprägende Praktiken.

Der Poya-Vollmondtag ist monatlicher Feiertag und Mittelpunkt religiösen Lebens. Die wichtigsten Feste sind das Lichterfest Vesak (Mai), das den Geburtstag, die Erleuchtung und den Tod Buddhas feiert, sowie Poson (Juni) zur Erinnerung an die Einführung des Buddhismus auf der Insel. Die Esala Perahera in Kandy ist eine der größten buddhistischen Prozessionen Asiens: Mit prächtig geschmückten Elefanten, Trommlern und Tänzern wird der heilige Zahn gefeiert. Besonders bemerkenswert sind die landesweiten "Peraheras" (Prozessionen), bei denen Spiritualität auf künstlerische Entfaltung trifft.

Wichtige Regeln für Tempelbesucher: Schuhe ausziehen, Schultern und Knie bedecken, keine Aufnahmen mit dem Rücken zu Buddha-Statuen machen, immer einen respektvollen Umgangston und leise Stimmen wahren.

Hinduismus

Tamilen machen 15 % der sri-lankischen Bevölkerung aus und sind überwiegend Hindus. Der Hinduismus kam durch tamilische Königsfamilien aus Südindien in den Norden der Insel und ist dort, im Osten und in den Teeplantagen-Regionen, bis heute sehr präsent. Besonders farbenprächtig und lebhaft sind die hinduistischen Tempel (Kovils), die mit ihren leuchtenden Götterfiguren und Reliefs auffallen.

Hindus beten vor allem Shiva, Murugan (Skanda) und Ganesha an. Große tamilische Feste wie Pongal und Deepavali, aber insbesondere das Vel-Fest in Colombo oder der Kataragama-Prozession im Süden, werden mit kunstvollen Ritualen, farbenfrohen Wagen und beeindruckenden Akten der Selbstkasteiung begangen. Gerade während wichtiger Feierlichkeiten sind Gäste willkommen, solange sie respektvoll auftreten, Schuhe ausziehen und schlichte Kleidung tragen, die Knie und Schultern bedeckt.

Islam

Rund 2 Millionen Muslime leben in Sri Lanka – etwa 9 % der Bevölkerung. Der Islam erreichte das Land im 8. Jahrhundert mit ersten arabischen Händlern, deren Nachfahren als Mauren bekannt sind. Muslime sind heute insbesondere in Colombo, Puttalam, Galle, an der Ostküste und in der Kandy-Region präsent.

Die Glaubensgemeinschaft ist überwiegend sunnitisch. Moscheen, oft unauffällig, durchziehen das Land (über 5.000), der Kachimalai in Beruwela gilt als bedeutendste. Muslimische Feste wie das Fastenbrechen (Eid), Opferfest (Hadsch) und das Fest zum Ende des Ramadan sind wichtige soziale Ereignisse, bei denen Gastfreundschaft großgeschrieben wird. Besucher sollten bei Moscheen-Besuchen unbedingt auf korrekte Kleidung achten (lange Hosen/Röcke, bei Frauen Kopftuch) und die Schuhe vorher ausziehen.

Christentum

Christen bilden rund 7,5 % der Bevölkerung. Seit Ankunft der Portugiesen im 16. Jahrhundert ist besonders die Westküste von Kirchen geprägt, Negombo wird auch als "kleines Rom" bezeichnet. Die katholische Gemeinde ist die größte christliche Gruppe, gefolgt von Anglikanern, Methodisten, Baptisten und Pfingstgemeinden, die durch die Kolonialzeit eingeführt wurden. Besonders viele Katholiken leben auch in den Teeplantagen unter den tamilischen Arbeitern.

Höhepunkt im Kirchenjahr ist der Marienfeiertag am 15. August, wenn Pilger aus dem ganzen Land die "Our Lady of Madhu"-Basilika im Norden aufsuchen. Christen feiern ihre Feste oft öffentlich und laden zu Prozessionen und Gottesdiensten ein; Kirchenbesuche setzen einen respektvollen Eintritt, Schultern- und Kniebedeckung und dezentes Auftreten voraus.

Religiöses Zusammenleben, Toleranz und Spiritualität

Obwohl Sri Lanka in seiner Geschichte religiöse und ethnische Konflikte erlebte, zeichnet sich der Alltag durch bemerkenswertes Miteinander aus. Pilgerstätten wie der mythische Adams Peak (Sri Pada) vereinen Gläubige aller Religionen: Buddhisten, Hindus, Muslime und Christen deuten den "heiligen Fußabdruck" auf dem Gipfel je nach eigene Tradition. Die gegenseitige Akzeptanz zeigt sich auch darin, dass hinduistische Statuen in einigen buddhistischen Tempeln stehen oder dass Feste gemeinsam begangen werden.

Religiöse Feste und Prozessionen sind zentrale Anlässe, die Menschen verbinden und Kulturen verschmelzen lassen. Gäste und Reisende erleben so ein Sri Lanka, in dem Spiritualität, Glaubensfreiheit und Alltag eng verwoben sind – vom traditionellen Kopfwackeln als Zeichen der Anteilnahme und Zustimmung bis zur Achtung der rechten (reinen) Hand beim Essen und Überreichen von Gegenständen.

Expertentipp von Shanti Travel: Wer Sri Lankas heilige Orte und religiöse Vielfalt mit offenem Herzen, Respekt und Interesse besucht, dem erschließt sich nicht nur die Schönheit der Religionen, sondern auch das friedvolle Zusammenleben, das diese Insel so einmalig macht.

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