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Indiens Spezialitäten

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Die Entdeckung der indischen Spezialitäten ist ein wahres Fest für die Sinne und eröffnet einen faszinierenden Zugang zur Vielfalt des Subkontinents. Überall in Indien ist das Essen ein Spiegel regionaler Kulturen, klimatischer Besonderheiten und einer jahrtausendealten genussvollen Tradition, die bis heute das Alltagsleben prägt.

Thali

Thali ist nichts weniger als ein kulinarisches Porträt Indiens: Eine bunte Metallplatte oder ein Bananenblatt voller kleiner Schalen – jede eine eigene Geschmackswelt. Besonders in Südindien werden Thalis mit Reis, verschiedenen Dal-Varianten, frischen Currys, Chutneys, Raita und einem Dessert serviert. Die Zusammenstellung spiegelt meist lokale Vorlieben wider: In Gujarat dominieren vegetarische Spezialitäten, im Süden finden sich scharfe Kokoscurrys und Sambar. Ein Thali ist immer ein Erlebnis und Einladung, viele Geschmacksrichtungen auf einmal zu entdecken. Bei Shanti Travel empfehlen wir, mindestens einmal in jeder Region ein authentisches Thali zu probieren – Sie werden überrascht sein, wie unterschiedlich die Zusammenstellungen schmecken können.

Brot

Indisches Brot gehört zu jeder Mahlzeit, unterscheidet sich regional aber deutlich. Im Norden dominieren fluffige Naans aus dem Tandoor, oft mit Butter, Käse oder Knoblauch verfeinert – eine Reminiszenz an persische und zentrale Einflüsse. Chapattis (Vollkornfladenbrote) werden überall gebacken und dienen als Happen, um Saucen aufzusaugen. Die herzhaften Parathas, oft mit Kartoffeln (Aloo Paratha) oder Gemüse gefüllt, sind vor allem im Norden und Nordwesten fester Bestandteil des Frühstücks. Im Süden rücken Reis- und Linsenbrote wie Dosas und Idlis in den Vordergrund.

Dal

Linsen (Dal) sind das vegetarische Herz der indischen Küche. Ob als leicht gewürztes Dal Tadka, cremiges Dal Makhani aus dem Punjab, oder würziges Sambar im Süden – Linsen gibt es in zahllosen Varianten und Farben. Jedes Bundesland, ja jede Familie, hat eigene Rezepturen und Gewürzmischungen. In Südindien werden Dal-Gerichte oft mit Senfsamen, Curryblättern und Kokosöl aromatisiert, während im Norden samtige Konsistenzen und Aromen aus Butter und Sahne überwiegen.

Momos

Momos – ursprünglich aus Tibet und Nepal – stehen beispielhaft für die kulinarische Vielfalt der Grenzregionen. In Ladakh, Sikkim und Teilen von Nordindien begegnen sie Ihnen als gedämpfte oder gebratene Teigtaschen, gefüllt mit Gemüse, Käse oder Fleisch. Ihr Geschmackserlebnis ist durch die begleitende scharfe Chilisauce und kräftige Suppen unverwechselbar. Gerade bei Reisen mit Shanti Travel im Himalaya sind Momos ein Muss für alle, die authentische Streetfood-Küche erleben möchten.

Dosas

Dosas sind hauchdünne, knusprige Pfannkuchen aus fermentiertem Reis- und Linsenteig – Symbol der südindischen Küchentradition. Ob gefüllt als Masala Dosa (mit Kartoffelfüllung) oder pur, serviert mit Sambar und Kokos-Chutney, sind sie ein ikonischer Start in den Tag. Die Kunst, eine Dosa hauchdünn und knusprig zu braten, beherrschen die Straßenküchen in Tamil Nadu oder Karnataka aufs Perfekteste. Wer einmal südindisch frühstückt, wird sich an die vielfältigen Aromen erinnern!

Chai/Lassi

Tee – oder Chai – ist mehr als ein Getränk: Er verbindet Generationen und ist Ausdruck der indischen Gastfreundschaft. Am Straßenrand, auf Busbahnhöfen und in gehobenen Restaurants duftet der Chai nach Kardamom, Ingwer, Nelken und schwarzem Tee. Jeder hat sein eigenes Rezept – süß und kräftig, immer mit Milch. Lassi, das gekühlte Joghurtgetränk, erfrischt vor allem im heißen Norden. Es gibt Lassi klassisch, salzig oder in süßen Varianten mit Mango oder Rosenwasser, ideal, um scharfe Speisen abzumildern.

Tandoori

Der Tandoor-Lehmofen ist das Herzstück der nordindischen Küche. Hier entstehen berühmte Gerichte wie Tandoori-Huhn oder saftige Paneer-Tikka-Spieße. Die Gewürzmarinade (Tikka) verleiht Grillfleisch oder Käse ein rauchiges Aroma, dem kaum jemand widerstehen kann. Auch Naanbrot wird so knusprig gebacken, wie es nur im Tandoor möglich ist – ein Genuss, den wir bei Shanti Travel immer wieder gern für unsere Gäste organisieren.

Curry

Curry ist kein einzelnes Gewürz, sondern ein Sammelbegriff für Gerichte, die in einer würzigen Sauce, dem sogenannten Masala, serviert werden. In Indien existieren unzählige Currys – von cremigen milden Kormas im Norden, würzigen Meeresfrüchtecurrys in Goa bis zu scharfen vegetarischen Kokoscurrys in Kerala. Charakteristisch für indische Currys ist die Vielfalt an regionalen Gewürzen wie Kurkuma, Kardamom, Kreuzkümmel oder Senfsamen. Besonders in Südindien ist das würzige Curry-Blatt kaum wegzudenken.

Kebab

Kebabs in Indien haben ihren Ursprung in der mogulischen und persischen Tradition und werden besonders in Nordindien und Delhi aufwendig gewürzt, mariniert und über Holzkohle oder im Tandoor gegart. Chutneys und Zwiebeln begleiten sie, vegetarische Varianten wie Paneer-Kebab sind ebenso beliebt wie die Klassiker mit Lamm oder Hühnchen. Wer Delhi besucht, sollte unbedingt eine kulinarische Tour durch Old Delhi machen, wo Kebabs an jeder Straßenecke frisch zubereitet werden.

Biryani

Biryani ist das Festgericht Indiens: Aromatischer Reis, verfeinert mit Gewürzen, Safran, Nüssen und oft Fleisch oder Gemüse, wird kunstvoll in mehreren Schichten gegart. Jedes Biryani-Rezept erzählt dabei von der Region – Hyderabad Biryani ist würzig-scharf, das Lucknowi Biryani duftet zart und ist weniger feurig. Traditionell wird Biryani mit Raita serviert, ein gekühltes Joghurtgericht, das die Gewürze harmonisch abrundet.

Regionale Spezialitäten und Unterschiede

Die indische Küche ist keine homogene Einheit, sondern lebt vom Reichtum ihrer Regionen:

  • Kerala & Südindien: Hier stehen Kokos, frischer Fisch und Bananenblatt-Servieren im Vordergrund. Typisch sind Sadya (vegetarisches Festmahl), Dosas, Idlis und Sambar.
  • Punjabi & Nordindien: Würzige Tandoori-Gerichte, reichhaltige Linsengerichte und cremige Saucen auf Tomatenbasis. Naan und Parathas sind Standardbeilagen.
  • Gujarat: Berühmt für eine der vielfältigsten vegetarischen Küchen, süßliche Curries und Snacks wie Dhokla oder Khandvi.
  • Goa: Portugiesische Einflüsse prägen Gerichte wie Vindalho; Meeresfrüchte und Kokosmilch-Currys sind Klassiker.
  • Maharashtra/Kolhapur: Berüchtigt für sehr scharfe Currys und eigene Masalas, etwa Veg Kolhapuri oder Misal Pav.

Vegetarische Küche & ihre Tradition

Indien ist ein Paradies für Vegetarier – und das kommt nicht von ungefähr: Rund 40% der Bevölkerung lebt vegetarisch, in Regionen wie Gujarat liegt der Anteil sogar noch höher. Diese Esskultur ist tief verwurzelt in religiösen Lehren wie Ahimsa, dem Prinzip der Gewaltlosigkeit (vor allem im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus). Rindfleisch ist tabu, viele Inder verzichten aus spirituellen oder gesellschaftlichen Gründen auf Fleisch insgesamt. Auch politische und wirtschaftliche Einflüsse fördern den vegetarischen Lebensstil, weshalb pflanzliche Gerichte immer im Mittelpunkt stehen – mit einer Fülle an Gewürzen, Hülsenfrüchten und unterschiedlichen Zubereitungsmethoden, die ihresgleichen suchen.

Gewürze: Das Herz der indischen Küche

Ohne Gewürze wäre indische Küche nicht vorstellbar! Masalas, also Gewürzmischungen, gibt es regional unterschiedlich: Garam Masala mit Zimt, Kardamom & Nelken im Norden, scharfe Tamarinden- und Senfsamenmischungen im Süden, Panch Phoron in Bengalen. Die Auswahl spiegelt Klima, Boden und Geschichte wider. Gewürze dienen nicht nur dem Aroma, sondern auch der Gesundheit – viele Mischungen sind ayurvedisch inspiriert. Das langsame Anrösten (tempering) der Gewürze, bevor sie im Gericht landen, ist eine kleine Kunst und Geheimnis für ein tiefes, vielschichtiges Aroma.

Tischsitten & Genusskultur

Beim Genuss indischer Spezialitäten haben sich eigene Rituale und Sitten etabliert:

  • Gegessen wird traditionell (insbesondere bei Thali oder südindischen Gerichten) mit den Fingern der rechten Hand, denn die linke gilt als unrein.
  • Ein gemeinsames Essen – oft auf dem Boden sitzend – ist Zeichen von Wertschätzung und Erlebnis für alle Sinne. Das Mischen der Speisen auf dem Teller zeigt Individualität.
  • Schmatzen, Schlürfen oder Rülpsen sind kein Tabu, sondern werden teils als Zeichen des Genusses verstanden.
  • Alkohol ist vielerorts unüblich oder gar tabu, trinken Sie stattdessen gern eine große Portion süßen Chai.

Unsere Empfehlung als Shanti Travel: Lassen Sie sich auf die lokalen Essgewohnheiten ein, fragen Sie Ihre Gastgeber nach besonderen Spezialitäten, und genießen Sie die unglaubliche Vielfalt – sie ist ein Fenster in die indische Seele.

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